#Cloud - Zentrale Funktionen gehören in die Cloud
Die Frage ist nicht grundsätzlich "Cloud versus OnPremise", sondern was ist wo besser aufgehoben.
Natürlich könnte man versuchen alles in die Cloud zu verlagern und dann denken es wäre die beste Lösung. Solange Kosten keine Rolle spielen und eine breitbandige Internetverbindung zuverlässig immer zur Verfügung steht, spricht nichts dagegen alles in die Cloud zu verlagern.
Allerdings gibt es eine ganze Reihe von wichtigen Argumenten, die gegen eine undifferenzierte Verlagerung in die Clud sprechen.
Als Anregung für Ihre eigenen Gedanken, möchten wir uns zunächst mit vier der am meisten verbreiteten Irrtümer beschäftigen.
Irrtum 1:
Cloudanbieter werben, dass Unternehmen ab einer bestimmten Größe in die Cloud müssten, weil nur dort ihre Anforderungen qualifiziert erfüllt werden.
Aussagen, dass nur Cloudanbieter die Anforderungen großer Unternehmen zuverlässig erfüllen können ist per se Unfug. Natürlich sind Cloudanbieter in der Lage nahezu auf Knopfdruck mehr Leistung bereit zu stellen. Bei genauer Betrachtung stellt sich jedoch die Frage, ob und wie oft Unternehmen überhaupt so rapide wachsen, dass sie spontan oder nur kurzfristig mehr Ressourcen brauchen. Der oft bemängelten Überprovisionierung von OnPremise-Systemen stehen die mehrfach redundant gehaltenen Systeme in Rechenzentren gegenüber. Die Ökobilanz, die mit ihrem Stromverbrauch auch Teil der Betreiebskosten ist, ist bei Rechenzentren schlechter als die von OnPremise.
Irrtum 2:
Daten in der Cloud sind sicher und der Cloudanbieter haftet bei Datenverlust
Dieser Irrtum ist unser Meinung nach am gefährlichsten. Kein Cloudanbieter haftet für verlorene Daten. Dafür sehen die AGB vor, dass jeder Cloud-Nutzer selbst für die zusätzliche Sicherung seiner Daten zu sorgen hat. Immer wieder werden Berichte veröffentlicht, nach denen sogar die größten Anbieter wie Amazon und Google durch technische Pannen Kundendaten verlieren und dabei keinerlei Haftung übernehmen. Weder für den Schaden durch endgültig verlorene Daten, noch für den Aufwand, den Nutzer haben ihre Daten aus Backups aufwendig wieder herzustellen.
Irrtum 3:
Cloud ist günstiger als OnPremise
Bei der Betrachtung dieses Irrtums ist es wichtig klar zu machen, an welchen Stellen zusätzliche oder höhere Kosten anfallen. Um mit mehreren Mitarbeitern produktiv Cloudlösungen nutzen zu können, sind Internetanschlüsse mit erheblich mehr Bandbreite und niedrigen Latenzzeiten erforderlich, als üblicherweise notwendig sind.
Bei OnPremise-Lösungen kann die Amortisation der eingesetzten Hardware problemfrei über 5 oder 6 Jahre gerechnet werden. Vergleiche, die oft von einer OnPremise Hardwarenutzung von nur 3 Jahren ausgehen sind kaufmännisch nicht korrekt. Größere Firmen nutzen nicht selten neue Hardware in der ersten Phase für primäre Systeme mit hoher Priorität und anschließend in einer zweiten Phase für Systeme mit niedriger Priorität. Dadurch ergibt sich eine zusätzlich bessere Wirtschaftlichkeit, die für OnPremise spricht.
Irrtum 4:
Cloud-Systeme brauchen keine oder weniger Administration
Die meiste Administration für Cloud-Systeme bleiben für den Kunden unsichtbar. Es wäre jedoch falsch zu glauben, dass Server in einem Rechenzentrum nicht auch gewartet werden müssten. Durch Redundanzen und Virtuallisierung bekommen Kunden jedoch nichts mit, wenn Server Updates brauchen.
Aber auch auf Kundenseite entsteht Administrationsaufwand für Cloud-Systeme. Denn wie bereits beim Irrtum 2 erklärt, muss ein Cloudnutzer selbständig für eine zuverlässige sicherung seiner Systeme und Daten sorgen.
Was spricht also dennoch für die Cloud?
Es gibt eine ganze Reihe von zentralen Diensten, die nicht nur problemlos in die Cloud gehören, sondern dort sogar auch besser aufgehoben sind.
Das bekannteste Beispiel ist wohl das Hosting von Webseiten. Aber auch Mailserver, Groupwae-Lösungen und Backups gehören zuverlässig in die Cloud.
Aktuell werden Cloud-Telefonanlagen sehr strak beworben. Dagegen spricht nur, dass wenn es Probleme mit dem Internetzugriff gibt, nicht nur die Telefonie von und nach extern unterbrochen ist, sondern auch intern geht nichts, wenn kein Internet verfügbar ist.
Da viele Telefonanlagen inzwischen zusätzliche Features bieten wie Chatrooms und Webmeeting gilt es hier sorgsam abzuwägen.
Und letztlich muss Cloud nicht bedeuten ein Rechenzentrum zu nutzen. Um als Unternehmen Cloud-Lösungen nutzen zu können kann die Hardware dazu auch im eigenen Unternehmen oder Zugriffsbereich stehen. Denn der häufigste Wunsch, der bei Cloud genannt wird ist der, dass Mitarbeiter unabhängig von Ort und Zeit auf alle benötigten Ressourcen zugreifen können. Und dafür ist es unerheblich, wo die Systeme stehen.
Wenn wir Sie bei Ihrer Wahl zwischen Cloud und OnPremise, oder einer hybriden Lösung unterstützen können, dann sprechen Sie uns gerne an.